Wie ein großes Werk entstand
Der David des
Michelangelo
Die Legende erzählt von einem rissig-narbigen Marmorblock, aus dem Michelangelo den biblischen David für die Bürger von Florenz formen sollte. Als der Künstler den Auftrag annahm, sah er die Möglichkeiten im Stein mehr als seine Fehlerhaftigkeit …
Der jugendliche David besiegte mutig Goliath, den riesigen Kämpfer eines machtlüsternen, feindlichen Königs. Er wird daraufhin von den Seinen zum König erkoren. Bald missbraucht er als König selbst seine Macht. Er erkennt dies, stellt sich und verändert sich. So wird er zum Symbol des dienenden Königs, der sein Volk zu ungeahnter Blüte führt. In einer Zeit, da die Florentiner nach Freiheit und mehr Beteiligung strebten, war „David“ Symbol der Hoffnung.
Michelangelo trat in einen stillen Dialog mit dem Stein, erforschte seine Risse und Adern. In diesem kreativen Austausch erahnte er die Gestalt, die im Marmor verborgen lag. Seine Hände folgten den Linien des Steines und seinem inneren Bild. Nach 3 Jahren leidenschaftlicher Hingabe erweckte er 8,5 Tonnen Marmor zum Leben und schuf ein Meisterwerk.
Die Statue fand ihren Platz vor dem Palazzo Vecchio als Zeugnis mutiger Träume und gesellschaftlicher Visionen eines neuen Miteinanders. Jahrhunderte lang verkörperte „David“ das Potenzial für Entwicklung und die Hoffnung der Florentiner, die immer neue Konkretisierung fand.